Presse- und Medieninformation
"Die Heiligen Zehn Gebote"
Uraufführung von Herman Berlinskis 12. Orgelsinfonie
in Leipzig und München durch das Vocalensemble Darmstadt
Ahawath Olam:
Hermann Berlinski
RealAudio - Erinnerungen an den Komponisten synagogaler
Musik...
Ganz im Zeichen der jüdischen
Musiktradition des 20.Jahrhunderts standen zwei Konzerte mit dem
Vocalensemble Darmstadt unter der Leitung von Regionalkantor Andreas
Boltz in der Leipziger Thomaskirche am 28. Oktober und in der
Staatlichen Hochschule für Musik in München am 12. November 2000, die
dem Komponisten Herman Berlinski anlässlich seines 90. Geburtstags
gewidmet waren.
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Herman Berlinski wurde am 18. August
1910 in Leipzig geboren und studierte am Leipziger Konservatorium von
1927-1932 Klavier, Tonsatz, Komposition und Dirigieren. Nach seiner
Emigration im Jahr 1933 studierte er in Paris von 1934-1938 Komposition
und Klavier an der "Ecole Normale de Musique" und von 1937-1939 an der
Schola Cantorum. 1941 emigrierte er in die USA. Nach dem Erhalt der
amerikanischen Staatsbürgerschaft war Berlinski als Komponist, Pianist
und Organist in New York und Washington D.C. tätig.
Seit seiner Pensionierung im Jahr 1979
widmet er sich weiterhin der Komposition, hält Vorträge und gibt
Orgelkonzerte in den USA und in Europa. Sein umfangreiches
kompositorisches Schaffen wurde in den USA mit mehreren renommierten
Preisen ausgezeichnet.
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Für seine Heimatstadt Leipzig hatte
Berlinski im Sommer 2000 seine Orgelsinfonie Nr. 12 "Die Heiligen Zehn
Gebote" fertiggestellt. Ausführende in beiden Konzerten waren Clemens
Bieber (Tenor), Stefan Grunwald (Bariton), Roger Durstewitz (Sprecher),
Birgit Steinfels und Katharina Schubert (Trompeten), Robert Bücker
(Celesta), Nicolo Sokoli (Orgel), das Schlagzeugensemble "Klangfarbig"
und das Vocalensemble Darmstadt unter der Gesamtleitung von
Regionalkantor Andreas Boltz.
Neben der Uraufführung erklangen noch
die Chorstücke "Sing Joyfully" (1964), "Entreat me not" (1956) und "It
has been told thee, o man" (1965), aus der 2. Orgelsinfonie (1956) über
die hohen jüdischen Fest- und Feiertage die Sätze 2 (Jom Kippur) und 4
(Pessach) sowie die 7. Orgelsinfonie "David und Goliath" für Tenor und
Orgel, gespielt von Andreas Boltz.
Das Münchener Konzert, das von der
Münchener Liberalen Jüdischen Gemeinde "Beth Shalom" initiiert worden
war, fand in Anwesenheit des Komponisten statt, der seit 1995
musikalischer Berater der Gemeinde ist. Der Leiter der
Staatlichen Hochschule für Musik, Professor Robert M. Helmschrott, dem
die 12. Orgelsinfonie gewidmet ist, bezeichnete in seiner Begrüßung
Berlinski als seinen geistigen Vater und dessen Musik als ein Bindeglied
zwischen Judentum und Christentum.
Unter den Zuhörern war auch
Staatsminister a.D. Professor Dr. Hans Maier anwesend, der als
langjähriger Freund und Förderer Berlinskis das Leipziger und das
Münchener Konzert mitorganisiert hatte.
Das Münchener Publikum dankte nach dem
Konzert den Musikern und dem Komponisten mit lang anhaltendem Beifall.
Schon während der Probe hatte Berlinski sein Lob und seinen Dank den
Mitwirkenden für ihr hervorragendes Können und ihr Engagement
ausgesprochen.
Das Konzert wurde vom Bayerischen
Rundfunk aufgezeichnet und soll im Jahr 2001 gesendet werden.
Achim Seip
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